Benjes- oder Totholzhecke

Upcycling des Schnittguts

 Auf vielen Grundstücken werden regelmäßig Bäume und Hecken geschnitten. Statt den Abschnitt in die Deponie zu geben, kann durch die Anlage einer Benjeshecke ein kostengünstiger Sichtschutz im Garten und wertvoller Beitrag zum Naturschutz geleistet werden. Die lockere Anhäufung von Gehölzschnitt bietet Nistmöglichkeiten für einige Vogelarten sowie einen geschützten Bereich für kleine Säuger wie Igel und Siebenschläfer aber auch für Amphibien wie die Erdkröte, für Eidechsen und Insekten. Käfer nutzen das Totholz für ihre Eiablage. Die Käferlarven futtern sich im Laufe der Jahre durch die Hölzer und helfen bei der Umwandlung von Totholz in humusreiche Erde. Durch Windflug und Samen im Vogelkotl kann aus der Totholzhecke eine neue, lebendige Hecke entstehen. 

Unsere Benjeshecken:

Unsere Hecken sind ca 3 m lang, 80 cm breit und 1,50 m hoch. In zwei parallel laufenden Reihen haben wir unbehandelte Pfähle zur Stabilisierung in den Boden getrieben. Der entstandene Zwischenraum wurde mit angefallenem Gehölzschnitt aufgefüllt. Unten liegen große Äste und Stämme, um den Kleinsäugern genügend Wohnraum anzubieten. Nach oben werden die Äste kleiner. Die Benjeshecke wird immer weiter aufgefüllt, da das Totholz im Laufe der Zeit zerfällt. 

Aufrechte Brombeerstängel

Es gibt ein paar Wildbienenarten, die in markhaltigen Stängeln nisten. Für die stecken wir vereinzelt Brombeerstängel vertikal in die Hecke. Ob sie angenommen wurden, sieht man oben an der Schnittstelle am kleinen Loch im Mark.

Wissenswert:

Die Brüder Hermann und Heinrich Benjes, begeisterte Naturfreunde und Landschaftsgärtner, sind die Namensgeber der Hecke. Sie haben in den 1980er Jahren diese Art des Heckenaufbaus wieder etabliert, als sie sich über die sinnvolle Nutzung von Abfällen aus Gehölzschnitt Gedanken machten. Erfunden haben sie diese Konstruktion aber nicht, sie geht auf eine lange Geschichte in der Landwirtschaft zurück, in der die Heckenform als Grenz- und Windschutz etabliert war.