Ziegelmauer
Multi-Kulti-Hochhaus für Tiere
Trockensteinmauern und Steinhaufen bieten vielen Wildtieren Lebensraum, Unterschlupf, Nistplatz und Winterquartier. Die Ritzen und Spalten gut besonnter Mauern sind vor allem bei Reptilien wie Schlingnatter, Blindschleiche, Eidechse beliebt. Einerseits bieten Hohlräume sichere Versteckmöglichkeiten, andererseits können die wechselwarmen Tiere auf den sonnenbeschienen Steinen Energie tanken. Tief im Inneren der Mauer hingegen bleibt es auch bei hochsommerlichen Temperaturen kühl und feucht. Diese Stellen werden gerne von Tieren wie der Kröte aufgesucht, die sich hier vor Überhitzung und Austrocknung schützt. In größeren Mauernischen können sogar Vögel und Kleinsäuger ihre Nester anlegen. In den schmalen Ritzen und Fugen lauern Spinnen auf Beute oder legen Grab-, Feldwespen und Wildbienen ihre Nester an.
Unser erstes Bauwerk im Garten:
In einer Nacht- und Nebelaktion wurde die Mauer ganz alleine von einem aktiven Mitglied errichtet. Sie stand eine Weile ganz alleine, wie ein Monolith auf dem Grundstück. Mittlerweile ist sie eingewachsen und Teil des großen Ganzen. Sie entstand aus Fundstücken aller Art, vor allem aber aus alten Ziegeln und bietet Tieren aller Art Unterschlupf.
Im „Keller“ unseres Multi-Kulti-Hochhauses wohnt mittlerweile ein Tier, welches seine Wohnung mit einem streng riechenden Duftstoff markiert. Vielleicht ein Feldwiesel?
Wissenswert:
Trockensteinmauern sind nicht nur ein neuer Trend in Naturgärten. Vielmehr dienen sie Menschen seit Jahrhunderten als Begrenzung von Gärten und Viehweiden, als Windschutz, als Friedhofs-, Burg- und Klostermauern, zur Terrassierung von Hängen und stellen wichtige Kleinstrukturen in unserer Kulturlandschaft dar. Durch ihren elastischen Aufbau können sie Jahrhunderte überstehen.
Übrigens: Wer auf seinem Gurndstück keinen Platz für eine Trockensteinmauer hat, kann mit einem möglichst hohlraumreichen Steinhaufen einen Ersatz bieten.