Käfer
Weltweit gibt es mehr als 350.000 bisher entdeckten Käferarten. Sie sind die allergrößte Tiergruppe, ungefähr jedes vierte Tier auf der Erde ist ein Käfer. Sie bevölkern seit Millionen von Jahren die Erde. Sie besiedeln fast alle Lebensräume. Käfer spielen eine entscheidende Rolle im Ökosystem als Zersetzer, Bestäuber, Pflanzenfresser und Räuber. Hier in Deutschland sind ca. 7.000 Käferarten erfasst. Käfer sind optisch faszinierend: Manche Käfer haben geweihähnliche Greifarme oder geschwungene Fühler und ähneln einem Widder, andere sind auffällig gemustert oder haben fellähnliche Haare. In unserem Garten tummeln sich auch viele Käferarten. Es braucht ein wenig Geduld, um sie zu entdecken. Wir stellen Ihnen hier beispielhaft 3 Arten vor:
Der Hirschkäfer
Die Hirschkäfer ist bis zu neun Zentimeter groß und damit der größte Käfer in Europa. Die Männchen haben große Geweihe, mit denen sie miteinander kämpfen. Bisher haben wir leider noch keinen Hirschkäfer in unserem Garten gesichtet, wir haben aber altes Eichenholz eingebracht, um ihn anzulocken. Hirschkäfer sind nur wenige Wochen im Sommer als adulte Käfer unterwegs, um sich zu paaren und an geeigneter Stelle ihre Eier abzulegen. Dabei sind sie wählerisch. Sie benötigen morsches Eichen- oder Obstholz für die Eiablage. Ihre aus den Eiern schlüpfenden Larven leben bis zur ihrer Verpuppung zum Käfer bis zu 8 Jahre im modrigen Mulm, von dem sie sich ernähren. Sie sind ausdauernde und fleißige Humusbildner. Hirschkäfer sind stark gefährdet.
Foto: Nabu-Bildbank
Der Rosenkäfer
Wie der Name schon sagt, liebt der ausgewachsene schillernd-grüne Käfer Pollen und Nektar von Rosengewächsen. Im Nabugarten ist er gut zu beobachten, wenn der Weißdorn blüht. Er wirkt im Flug ein bisschen unbeholfen und kann einem schon auch mal gegen den Kopf fliegen. In der schmuckähnlichen Gestalt ist er übrigens nur wenige Sommerwochen zu sehen, um sich zu paaren. Die Rosenkäferlarven, sogenannte Engerlinge, finden man im holzhaltigen Kompost. Darin leben sie bis zu 3 Jahre und verwandeln den groben Kompost in wertvollen, feinen Humus. Bis sie sich verpuppen und zum Käfer werden.
Die Engerlinge sehen den wurzelschädigenden Maikäfer-Engerlingen sehr ähnlich, darum werden sie leider oft von Gärtnern getötet. Beim Ausräumen von großen Pflanztöpfen oder beim Umschichten des Komposts stößt man ab und zu auf die großen Larven.
Foto: Nabugarten, Mai 2023
Der Gebänderte Pinselkäfer
Der Gebänderte Pinselkäfer ist 9–12 mm lang. Seine haarige, gemusterte Gestalt ähnelt einer Hummel. Das schützt ihn vor Fressfeinden. Er ist nur einen Sommer lang in der kuschelbärigen Gestalt unterwegs, um sich zu paaren. Von Juni bis August tummelt er sich gerne auf Wildblumen, denn er ernährt sich von Pollen. Im Nabugarten sieht man ihn oft auf den Wiesenmargheriten. Die Larven entwickeln und ernähren sich 2 Jahre lang in morschem Holz und Mulm von Laubbäumen und sind wertvolle Humusbildner.
Foto: Nabugarten, Mai 2022