Spinnen sind keine Insekten

Spinnentiere bilden zusammen mit Insekten, Hundert- und Tausendfüßern, sowie den Krebstieren den Stamm der Gliederfüßer. Spinnen sind allerdings keine Insekten. Zu den Spinnentieren gehören neben den Echten Spinnen oder Webspinnen noch weitere mehr oder weniger bekannte Tiergruppen, zum Beispiel die Weberknechte, Skorpione und auch die Milben. In Deutschland gibt es etwa 1.000 Webspinnenarten, davon 971 heimische und 21 gebietsfremde. 

Der große Unterschied

Alle Spinnentiere haben acht Beine, statt sechs bei Insekten, und nur zwei Körperteile, statt den drei bei Insekten. Anders als Insekten haben sie keine Facettenaugen, sondern mehrere Punktaugen.

Spinnen erfüllen in unseren Ökosystemen verschiedene Rollen. Sie sind aber vor allem wichtige Räuber, die Populationen regulieren. Außerdem dienen sie vielen anderen Tieren wie Vögeln, Amphibien und auch Insekten als Nahrung.

2 beispielhafte Spinnenportraits:

Veränderliche Krabbenspinne – ein Chamäleon

Ihren Namen bekam die Krabbenspinne, weil ihre beiden Vorderbeinpaare sehr kräftig und lang sind, wodurch sie eher einer Krabbe ähnelt als einer Spinne. Die Weibchen können ihre Körperfarbe aktiv wechseln - eine perfekte Möglichkeit zur Tarnung. 

Die bis zu elf Millimeter großen Weibchen der Veränderlichen Krabbenspinne halten sich gerne auf Blüten auf, wo sie auf anfliegende Insekten lauern. Vor allem auf gelben und weißen Blüten sind sie hervorragend getarnt und für Feinde und potenzielle Opfer „unsichtbar“. Tanzfliegen, Hummeln, Bienen, selbst Hornissen und große Schmetterlinge sind ihr als Opfer nicht zu groß. Mit den kleinen hinteren Beinpaaren hält sie sich fest. Mit den beiden kräftigen, langen vorderen Beinpaaren packt sie ihre Beute blitzschnell, injiziert ihr Gift und saugt sie aus. Um selber nicht etwa von einer Hummel gestochen zu werden, hält sie ihre Beute weit vom Körper entfernt. Oft verbringt ein Tier die meiste Zeit seines Lebens auf einer einzigen Pflanze.

Die Veränderliche Krabbenspinne mag es warm und sonnig und fühlt sich deshalb im Nabugarten wohl.

Foto: Nabugarten

Die Wespenspinne – mörderischer Sex

Die Wespenspinne wird auch Tigerspinne oder Seidenbandspinne genannt. Sie ist die größte und schönste heimische Radnetzspinne die naturbelassene Wiesen mit hohem Graswuchs –wie auch die Wiese im Nabugarten – liebt. Die Weibchen erreichen eine Größe von bis zu 17mm, die Männchen sind deutlich kleiner mit höchstens 6mm Körperlänge. In den 50er-Jahren ist die Wespenspinne aus dem Mittelmeerraum hier eingewandert. Sie ernährt sich vorwiegend von Grashüpfern die auf hochgewachsenen Wiesen leben, denen sie mit ihren Fangnetzen zwischen den Gräsern auflauert.

Besonders spannende Beobachtungen lassen sich Ende Juli und Anfang August machen, dann ist Fortpflanzungszeit. Am Netz rüttelnd, begehren die Männchen Einlass und müssen dabei immer auf der Hut sein: Wespenspinnen-Weibchen sind ausgesprochen kannibalistisch veranlagt und versuchen die kleineren Männchen unmittelbar nach der Paarung aufzufressen.


Foto: Nabugarten