Schmetterlinge
„Wer Blumen sät, wird Schmetterlinge ernten“
Dieses Zitat gilt heutzutage nur noch bedingt. Denn gerade Schmetterlinge, die im Raupenstadium zu den pflanzenfressenden Insekten gehören, haben sich im Laufe der Evolution an die Pflanzenwelt, die sie direkt umgab, angepasst und sich auf diese spezialisiert. Die Schmetterlinge Europas kennen die Pflanzen anderer Kontinente nicht. Viele der angebotenen Samenmischungen enthalten Pflanzensaatgut, die ursprünglich von anderen Kontinenten kommen. Diese bieten zwar Nektar für Falter, aber werden als Raupen-Kinderstube nicht angenommen. Die Falter finden in unserer Landschaft und in unseren Gärten kaum noch heimische Eiablage-Pflanzen.
In Deutschland sind etwa 3.700 Schmetterlingsarten erfasst. Davon sind mittlerweile mehr als 42% stark rückläufig. In manchen Gegenden sind einige Arten fast vollständig verschwunden. Hier in Edingen sind das u. a. der Schwalbenschwanz und der Kleine Fuchs.
Nachtschwärmer
Schmetterlinge – das sind nicht nur bunt schillernde Tagfalter (190 Arten), sondern vor allem eher unscheinbare Nachtfalter (ca. 3.500 Arten). Gammaeule, Nachtpfauenauge und Schönbär werden erst in der Dämmerung aktiv. In der Natur fungieren sie als Bestäuber und Nahrungsquelle für zahlreiche Tiere. Ein schmetterlingsfreundlicher Garten sollte daher sowohl für tagaktive wie auch nachtaktive Schmetterlinge geeignet sein.
Ursachen des Schwunds
Vorrangig fehlen in unserer Kulturlandschaft mittlerweile geeignete Lebensräume mit einem angemessenen Nahrungsangebot: Monotone Ackerflächen und die Zerstörung von naturnahen Lebensräumen zugunsten von Wohngebieten und Gewerbeflächen sind mittlerweile die Regel. Dazu erschweren die maschinelle Mulchmahd von Wiesen oder Straßenrändern, Pestizide, Lichtsmog, Umweltverschmutzung und der Klimawandel das Überleben.
So kannst du Schmetterlingen helfen:
Heimische Wildblumen in deinem Garten oder Balkon und ein möglichst lange zur Verfügung stehendes und breit gefächertes Spektrum an Pflanzen hilft vielen Schmetterlingen. Viele der Raupenfutterpflanzen sind nicht unbedingt für uns Menschen attraktiv – beispielsweise Brennnesseln, Faulbäume und Quecken.
Kleinteilige Lebensräume sind wichtig – je „unordentlicher“ und abwechslungsreicher der Garten, desto eher finden Schmetterlinge eine Überwinterungsmöglichkeit. „Schmetterlingshotels“ sind vollkommen überflüssig.
Schmetterlingseier oder -raupen haften oft an Stängeln oder Rinde und überwintern daran. Lieber die Staudenstängel und Gräser über den Winter bis zum April stehen lassen und nicht schreddern, sondern gebündelt aufstellen und erst im Sommer kompostieren. Sträucher nur schneiden, wenn wirklich nötig.
Foto: Sonnenröschenbläuling, Nabugarten 2023