Sumpfbeet

Lebensraum für Pflanzen, die es gerne feucht mögen 

Wasser ist Basis allen Lebens und bringt wie Totholz eine hohe Artenvielfalt und Leben in unsere Gärten. Ähnlich wie ein Naturteichrand bietet ein Sumpfbeet Lebensraum für feuchtigkeitsliebende Pflanzen. Vögel nutzen die Wasserstelle gerne zum Baden und stillen dort wie andere Kleinsäuger und Insekten ihren Durst. Wildbienen sammeln den halbtrockenen Schlamm zum Verschluss ihrer Brutröhren, Amphibien finden sichere Deckung zwischen den Pflanzen. Und wir Menschen profitieren von einem kühleren Mikroklima in Hitzeperioden durch die langsame Verdunstung des Wassers. 

Unser Sumpfbeet: 

In direkter Nähe zu unserer Hütte haben wir eine Fläche von etwa zwei auf drei Metern 50 cm tief ausgehoben. Wir haben die Grube mit dicken Schicht alter Frottierhandtücher als Folien-Schutz ausgelegt. Darauf wurde eine Kunstkautschuk-Folie (EPDM) gelegt. Der Aushub wurde wieder eingebracht, dabei kamen zuerst die abgetragenen Grassoden ganz unten in die Grube. Das Sumpfbeet wird durch den Überlauf unserer Regenwassertonne gespeist, die wiederum das Dachabwasser sammelt. Eine kleine Bodenrinne ab der Regentonne leitet das Wasser ein. Das Sumpfbeet verträgt kurzzeitige Trockenheit. Wechselfeuchtverträgliche Pflanzen wie Sumpfdotterblume, Blutweiderich, Wasserdost, Eibisch, Wollgras, Echtes Mädesüß, Bachbunge, Pfennigkraut wurden eingepflanzt. Mittlerweile haben sich unabhängig von uns weitere Pflanzen eingefunden, wie beispielsweise das Wiesenschaumkraut. 

Wissenswert: 

Um die Landwirtschaft ertragreicher zu machen, wurden bereits in Zeiten der Aufklärung ganze Landstriche trockengelegt. Im Zeitalter der Industrialisierung wurden unsere Flüsse begradigt, um den Handel mit Gütern effizienter zu gestalten. Durch den Einsatz von Maschinen wurden unsere Landschaften und Böden immer mehr normiert. Uns Menschen bescherten diese Korrekturen an der Natur weniger Hunger, wachsenden Wohlstand und Sicherheit. „Einen Sumpf trockenlegen“ gilt wortwörtlich als eine gute Sache. Für die Artenvielfalt und in Zeiten der Extremwetterphänomene ist dies jedoch verheerend.