Wildbienen – unsere Lieblinge im Garten

In Baden-Württemberg gibt es ca. 560 Wildbienenarten. Die Vielfalt ist groß. Es gibt sehr kleine, gerade mal 3 Millimeter große Löcherbienen, bis hin zu der großen, ca. 3 Zentimeter großen Holzbiene. Wir entdecken jährlich hier im Nabugarten mehr Arten. Je vielfältiger das Pflanzenangebot wird, desto artenreicher wird die Insektenwelt.

Wildbienen haben unterschiedlichste Lebens- und Verhaltensweisen und Flugzeiten. Die meisten Wildbienen leben im Gegensatz zur Honigbiene solitär, mit Ausnahme der 41 Hummelarten, die auch zur Gruppe der Wildbienen gehören. Wildbienen sind friedliebende Tiere, sie haben keinen Staat zu beschützen. Besonders die puscheligen Mauerbienen setzen sich hier im Nabugarten schon auch mal auf die Hand und lassen sich ganz nah betrachten. Die großen schwarzen Holzbienen beobachten uns oft bei der Gartenarbeit und scannen uns von oben bis unten, bis sie sich wieder trollen. Ab und an entdecken wir eine kleine Glockenblumen-Scherenbiene, die ein Schläfchen in der Glockenblüte hält oder eine vom Blütenstaub völlig gelb bepuderte Löcherbiene, die sich in einer Blüte suhlt. 

Superwomen Wildbienen 

Bei den meisten Bienenarten leben die geschlüpften Wildbienenmännchen nur ein paar Tage. Sie sterben gleich nach der Paarung. Die begatteten Weibchen leben größtenteils ca. 6–8 Wochen. In der Zeit legen sie unermüdlich Eier ab und sammeln für den Nachwuchs eifrig Pollen und Nektar. Eine Wildbiene kann an einem Tag bis zu 5.000 Blüten bestäuben und erzielt durch ihre Sammelweise einen doppelt so hohen Fruchtansatz wie eine Honigbiene.

Wildbienen tragen neben den Schwebfliegen den Hauptanteil der Bestäubungsleistung. Für den Fortbestand der Pflanzen und somit auch unserer Nahrung sind sie unverzichtbar. 

stark bedrohte Helfer

Über 50 % der Wildbienen sind vom Aussterben bedroht. Alle Wildbienen sind gemäß des Bundesnaturschutzgesetzes geschützt. Dennoch wird der Erhalt ihrer Lebensräume nicht gefördert. Ihnen fehlt es mittlerweile schlichtweg an Nahrung (zu wenig Blühpflanzen auf Feldern, Wiesen und in Gärten) und geeignete und sichere Niststrukturen. 70 % aller Wildbienenarten nisten im Boden. Gefahren wie Insektizideinsatz, Verkehr, Rodungen, Bodenbearbeitung, Mulchmahd, usw., machen ihnen das (Über-)Leben schwer. Die meisten Wildbienen können generell nur kurze Flugstrecken zurücklegen. Manche gerade mal nur wenige 100 Meter. Das ist oft zu wenig, um einer Gefahr zu entrinnen und ein neues Blühparadies zu finden. 

Im Nabugarten bieten wir unterschiedlichsten Wildbienen Wohnraum und Nahrung an. Wir pflanzen gezielt die Pflanzen an, die für Wildbienen eine wichtige Nahrungsquelle darstellen und schaffen Strukturen für unterschiedlichste Nistraumbedürfnisse. Je näher Nahrungsquelle und Nistplatz zusammenliegen, desto mehr Energie bleibt den Wildbienen für eine ausreichende Eiablage und genügend Nachkommen.

Zwei deutlich erkennbare Wildbienenarten, die sehr häufig im Nabugarten zu beobachten sind:

Garten-Wollbiene
Holzbiene