Sandlinse

Nistplatz für Wildbienen, die es gerne locker angehen  

Nicht nur SANDbienen sondern auch einige andere Wildbienen lieben tiefgründige, besonnte, sandige und wettergeschütze Stellen. Solche Flächen sind für sie der perfekte Nistraum. Die sandige Fläche darf nicht zu rieselig und nicht zu fest und der Sand nicht zu grob sein, damit die langen Gänge, die auch mal 50 cm tief sein können, von den Bienen ohne Verschüttung oder Mandibel-Abnutzung gegraben werden können. 

Unsere Sandlinse: 

Im Durchmesser von ungefähr einem Meter haben wir ein 50 cm tiefes Loch ausgegraben. Das wurde befüllt mit ungewaschenem Feinsand (hier im Raum Mannheim erhältlich unter dem Begriff Reitsand ohne Zuschlagstoffe), der Schicht für Schicht festgestampft wurde. Dafür benötigten wir ungefähr acht Schubkarren voll Sand. Richtung Wetterseite, um die Linse herum, ist eine kleine Steilwand, die mit Dachziegeln bewehrt wurde. Da Sandflächen gerne als Katzenklo missbraucht werden, haben wir mit Bambusstäben eine Art Schutzgitter gebaut. Die Bambusstäbe sind durch ihre horizontale Ausrichtung zugleich eine weitere Nisthilfe für andere Wildbienen.

Angelegt haben wir die Linse im Winter 2024. Ob Wildbienen sie annehmen, werden wir erst noch erfahren. Ein paar kleine Löcher und klitzekleine Türmchen sind bisher zwar zu sehen, aber wir haben noch keine Bewohner live gesehen (Mai 24) Wir halten euch auf dem Laufenden, wie es sich entwickelt ;)

Wissenswert: 

75 % aller Wildbienen legen ihre Eier in Böden. Je nach Art in vegetationsarme, ton- oder lehmhaltige Böden oder in Sandböden. Sie graben mit ihren Mandibeln Gänge bis zu 50 cm Länge. Dort legen sie ihre Eier und pro Ei ein sogenanntes Nektarbrot ab – für ein Nektarbrot pro Ei muss eine Biene schon mal über 500 Blüten beernten (!) Davon lebt der Nachwuchs ein ganzes Jahr lang und entwickelt sich in seiner Zelle, bis er dann im nächsten Jahr, passend zu Blütezeit seiner bevorzugten Pflanze, ausfliegt.