Ziegelkreise

Runde Beete mit Höhen und Tiefen

Durch Aufrufe bekamen wir von Bürgern eine große Menge an alten Dachziegeln gespendet. Diese eigenen sich perfekt für schnell aufgeschichtete Beeteinfassungen und Mauern. Mit den Hohlräumen, die beim Stapeln von Dachziegeln entstehen, sind eine große Anzahl an klimaregulierenden Schutz- und Überwinterungsräumen für Echsen, Kröten, Fröschen, Insekten und Kleinsäugern entstanden. Die strukturierte Oberfläche mit kleinen Senken, in denen sich Wasser sammelt eignet sich für eine Bepflanzung mit trockenheitsverträglichen Sedum- und Hauswurzarten. In heißen Sommertagen trägt die Bepflanzung zur Kühlung bei. Mehrere der rund angelegten Beeteinfassungen reichen auch bis zu 3 Schichten unter die Erdoberfläche, um frostsichere „Höhlen“ für Tiere anzubieten. Die innenliegende Erde der Beete wurde bei einigen Kreisen mit zerstoßenen Dachziegeln, Sand und Kieselsteinen durchmengt, um Pflanzen ansiedeln zu können, die nährstoffarme und trockene Standorte bevorzugen. Der Pflege- und Gießaufwand ist in den steinigen Beeten sehr gering, bzw. gar nicht nötig, da stark wuchernde Gräser oder nährstoffliebende Beikräuter sich dort nicht gerne ansiedeln. 

Die Beete haben unterschiedliche Höhen, um unterschiedliche mikroklimatische Verhältnisse zu schaffen und eine langsame Regenwasser-Versickerung anzuregen: Ein Kniff aus der Permakultur, damit mehr Feuchtigkeit vor Ort im Boden bleibt und das Wasser nicht direkt abläuft, wird bei der Permakultur stark besonntes Gelände wellenförmig modelliert. In den Senken gedeihen eher flachwurzelnde Pflanzen, die Wasser benötigen, auf den Erhebungen gedeihen die tiefwurzelnden Pflanzen, die es gut durchlüftet, sonnig und trocken lieben.

Viele Beetabgrenzungen im Nabugarten wurden mit einfach gelegten Dachziegeln ausgeführt. Das ist für den Betrachter eine deutliche erkennbare optische Abgrenzung und für uns Gartenpfleger*innen arbeitserleichternd: wir wissen so, wo auf dem schmalen Grundstück ein angelegtes und zu pflegendes Beet aufhört und Wiese oder Nachbargrundstück anfängt. 

Brennnesseln satt im hohen Ziegelkreis

Zwar ungeplant, aber mit Freude angenommen, hat sich dort, wo eigentlich nur ein frostempfindlicher Mönchspfeffer ein geschütztes Plätzchen bekommen sollte, die Brennnessel ausgebreitet. Die Ziegelmauer wurde extra nordwestseitig höher gestapelt, um diesen besonderen Strauch vor der Winterkälte zu schützen. Wenn die Brennnessel ganz hoch stehen, ist der Strauch kaum mehr zu sehen, aber sobald die Brennnessel sich im Spätsommer zurückziehen, kommt er zum Vorschein. Iregndwann wird der Mönchspfeffer über die Brennnesseln herauswachsen. Die Brennnessel schadet ihm nicht, im Gegenteil, sie versorgt den Strauch mit ihrem abgestorbenen Pflanzenmaterial mit vielen Mineralien und Humus. In den Mauerspalten wohnt vermutlich auch ein Feldwiesel. Ab und zu schaut sein Köpfchen dort neugierig heraus.

> Brennnessel – Superfood für viele Schmetterlingsraupen

Kreise ziehen ...

... Kreise mit viel Schotter befüllen ...

... Kreise bepflanzen: z. B. mit Fetthenne „Weihenstephan“